Geschichte
Das Gasthaus wurde 1891 durch Franz Haimmerl, einen Stieferner Einwohner erbaut. Die Familie des heutigen Besitzers schreibt sich hingegen mit einem „m“. Johann Haimerl ist 1955 aus Gollarn bei Tulln zugezogen, um das Gasthaus zu übernehmen.
Für die Entstehung eines Gasthauses war der Standort geradezu prädestiniert. Hier verlief seit 1690 die Hauptroute durch das Kamptal, die damals über den Kalvarienberg nach Schönberg führte. Die 1889 eröffnete Lokalbahn Hadersdorf-Sigmundesherberg war ein zusätzlicher Standortvorteil.
Damit hatte das Gasthaus in Stiefern dieselbe Rolle wie in größeren Ortschaften das Bhanhofs-Hotel. Ein eigener Postkartenverlag zeigt die Bdeutung in jener Zeit an. Anfänglich noch „Jausenstation“, wurde der straßenseitige Trakt um das Jahr 1900 aufgestockt, und der Gastbetrieb in „Restauration“ umbenannt. Damals müssen die inzwischen so herrlichen Kastanienbäume gepflanzt worden sein. Die Veranda in ihrer luftigen Holzbauweise ist ebenso typisch für die Sommerfrische-Zeit und ihre Gasthaus-Architektur. Sie entsprach dem Wunsch der Sommerfrischler, sich der „Natur“ möglichst nahe zu fühlen. Noch in den 1930er Jahren gab es hier Konzerte von jenen Mitgliedern der Wiener Philharmoniker, deren Familien sich in Stiefern auf Sommerfrische befanden.
Der damalige Käufer des Gasthauses, Herr Johann Haimerl, war während der Nachblüte der Sommerfrische jahrelang Obmann und Obmann-Stellvertreter des Verschönerungsvereins. Er hatte auch die Vergabe der Kabinen für das Flussbad über. Auch Fahrkarten für die Eisenbahn konnte man in „Haimerl’s Gastwirtschaft“ kaufen.
